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Wut auf UN-Soldaten


UN-Soldaten haben am Montag (Ortszeit) in Haiti zwei Menschen erschossen, die gegen die zu langsame medizinische Bekämpfung der Choleraepidemie protestiert hatten. In Cap-Haítien, der zweitgrößten Stadt des Karibikstaats, sowie im zentralhaitianischen Hinche hatten im Tagesverlauf Tausende Menschen gegen das Krisenmanagement der Regierung demonstriert. Der Protest richtete sich auch gegen die UN-Soldaten, die von den Demonstranten für den Ausbruch der Cholera verantwortlich gemacht wurden. Dem örtlichen Rundfunksender Radio Kiskeya zufolge gingen französische Polizisten mit Tränengas und Schüssen in die Luft gegen die Protestierenden vor. In Cap-Haítien setzte die aufgebrachte Menge daraufhin ein Polizeigebäude und mehrere Fahrzeuge in Brand. Die UN-Mission bestätigte, ihre Kräfte hätten auf einen der getöteten Demonstranten geschossen. Dieser sei bewaffnet gewesen und habe auf einen Soldaten gezielt, sagte ein Sprecher der Minustah gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Die haitianische Bevölkerung wirft dem nepalesischen UN-Kontingent vor, die Cholera nach Haiti eingeschleppt und anschließend für deren Verbreitung gesorgt zu haben, indem es seine Abfälle ungeklärt in den Fluß Artibonite leiteten. In diesem Gewässer waren die Bakterien nachgewiesen worden, die dem Erreger ähneln sollen, der kurz vor der Ankunft der UN-Soldaten aus Nepal in dem Himalayastaat ausgebrochen war. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) räumt jedoch der Bekämpfung der Cholera Vorrang gegenüber der Untersuchung der Herkunft der Infektion ein. Die Kontrolle des Ausbruchs und die Hilfe für Erkrankte seien wichtiger, sagte WHO-Sprecherin Fadela Chaib am Dienstag in Genf. »Irgendwann werden wir das weiter untersuchen, aber das hat jetzt keine Priorität.«

Die Zahl der Choleratoten in Haiti steigt unterdessen weiter rasant an. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben bereits fast 1000 Menschen an der gefährlichen Krankheit, mehr als 14600 wurden in Krankenhäusern behandelt. Cholera verbreitet sich vor allem über kontaminiertes Wasser und entsprechende Nahrung, verursacht heftigen Durchfall und Erbrechen und kann ohne rechtzeitige Behandlung innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen. Die Vereinten Nationen befürchteten einen »deutlichen Anstieg« der Infektionen. Aus allen Landesteilen des Karibikstaates seien mittlerweile Cholerafälle gemeldet worden, sagte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Haiti, Nigel Fisher, in New York.

Kuba hat unterdessen sein Ärztekontingent in Haiti verstärkt, um besser zu einer Eindämmung der Epidemie beitragen zu können. Wie viele zusätzliche Hilfskräfte entsandt wurden, teilten die Behörden nicht mit. Die Zahl der Ärzte und Pfleger aus Kuba lag haitianischen Medien zufolge zuletzt bei rund 850.
(AFP/PL/dapd/jW)

junge Welt
Junge Welt, 17.11.2010








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